Unsere Arbeit mit und für erwachsene transidente Menschen

Der erste Kontakt erfolgt in der Regel sehr zaghaft und unsicher entweder per Telefon oder E-Mail. Wenn er per Mail erfolgt, versuchen wir zunächst Telefonkontakt herzustellen und erst einmal zuzuhören und Vertrauen aufzubauen. Wir möchten, wenn möglich, ein persönliches Gespräch erreichen.

Gerade erwachsene Betroffene verdrängen und verleugnen ihre Transidentität meist bis zum psychischen Zusammenbruch.

Warum?

Die geliebte Ehefrau, die geliebten Kinder, sonstige Angehörige, Freunde und Bekannte, der Job, pure Existenzangst und eine wahnsinnige Angst vor der Verachtung durch die Familie und die Allgemeinheit.

Leider treffen zumeist mindestens einer, häufig aber auch mehrere oder gar alle dieser Punkte zu.

Oft gibt es auch schon Folgeerscheinungen durch den lang andauernden psychischen Druck.

Es hilft uns sehr vor der ersten persönlichen Beratung schon telefonischen Kontakt zu haben, um uns auf den Menschen einzustellen.

Wir versuchen zunächst mit viel Fingerspitzengefühl den Menschen vor uns zu stärken. Mehrere Gespräche sind nötig um dann die weitere Vorgehensweise festzulegen. Dabei erkennt der/die Betroffene dass er/sie ganz normal ist.

Sensible Gespräche mit den Angehörigen gehören, wenn gewünscht, zu unserem nächsten Aufgabengebiet.

Bis hierhin führt der transidente Mensch ein Doppelleben: In der Arbeit und einem Teil der Freizeit die von der Natur optisch zugewiesene Rolle. Lediglich ein Teil der Freizeit kann in der vom Gehirn vorbestimmten, angeborenen Rolle verbracht werden.

Das kann eine Zeit lang gutgehen, aber auf Dauer lässt sich die Natur nicht austricksen, früher oder später kommt die innere Frau oder der innere Mann voll und ganz zum Vorschein und der Wunsch sich vollkommen anzupassen wird unerträglich.

Wir geben Anschriften von mit der speziellen Materie vertrauten Psychologen weiter und begleiten und unterstützen die transidenten Menschen auf dem Weg der Namens- und Personenstandsänderung und eventuellen Operationen sehr nah weiter. Wenn nötig helfen wir auch bei der Suche nach einer neuen Arbeit.

Die Begleitung geht oft über Jahre und es kommen ständig neue Menschen nach. Es entstehen Freundschaften. Manche engagieren sich auch nach einiger Zeit in der ehrenamtlichen Organisation. Nur so können wir vielen Menschen gleichzeitig helfen.