Unsere Arbeit mit und für minderjährige transidente Menschen

Der Erstkontakt erfolgt entweder durch die Jugendlichen selbst, durch die Eltern, einen Angehörigen, das Jugendamt oder das Schulpersonal.

Wenn die Eltern aufgeschlossen und tolerant sind ist es für uns am einfachsten. Die Jugendlichen erfahren Liebe und Rückhalt durch die Familie.

Als erstes erfolgt ein aufklärendes persönliches Gespräch mit der Kontaktaufnahme zur Psychologin oder dem Psychologen. Die nötigen Gespräche mit den Lehrern und Mitschülern können in Begleitung der Eltern stattfinden.

Wir begleiten die Betroffenen und Angehörigen während des Weges weiter und unterstützen sie bei Anträgen an Behörden und Krankenkassen.

Wenn die Eltern ablehnend reagieren ist es für uns sehr viel komplizierter.

Nach der zaghaften Kontaktaufnahme durch die Jugendlichen ist es wichtig, Vertrauen aufzubauen und Verständnis zu vermitteln um einen persönlichen Kontakt zu erreichen. Als nächstes versuchen wir gemeinsame aufklärende Gespräche mit den Eltern zu führen – funktioniert das, kann es wie oben weitergehen.

Lehnen die Eltern aber vehement ihr transidentes Kind ab, sind wir der einzige Rückhalt, die einzigen Freunde, die das Kind in einer Welt der Ablehnung hat. Das ist eine sehr sensible Aufgabe. Um diesen jungen Menschen weiter helfen zu können, sind wir manchmal sogar gezwungen, das jeweilige Jugendamt einzuschalten.

Minderjährige brauchen für alles die Unterschrift von verantwortlichen Erwachsenen.

In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt findet dann der Kontakt mit den Psychologen usw. statt. Die Gespräche mit der Schule führen wir. Die sehr nahe Begleitung auf dem Weg, mit allem was getan werden muss, ist selbstverständlich. Wie für ein eigenes Kind sind wir für alle kleinen und großen Probleme dieser jungen Menschen jederzeit da. Gleichzeitig versuchen wir, an einer Familienzusammenführung zu arbeiten. Für die Jugendlichen ist es sehr schwer von den Eltern abgelehnt zu werden, nur weil sie sind, wie sie sind.

Wir kümmerten uns schon sehr erfolgreich um Jugendliche, die nach einem Suizidversuch in psychiatrische Kliniken eingewiesen wurden.

Die Begleitung jedes minderjährigen transidenten Menschen geht über Jahre.

Das Spektrum ist sehr groß und umfasst natürlich auch Jugendliche mit einer Behinderung – egal, ob physisch oder psychisch. Auch ein vielleicht vorhandener Migrationshintergrund wird entsprechend berücksichtigt.

Um persönlichen Kontakt zu anderen Betroffenen zu bekommen, bringen wir die Jugendlichen in Dortmund zur Jugendeinrichtung Sunrise.